Nach St. Gallen

Sonntag ist normalerweise ein entspannter Tag für alle. Ausschlafen, Kaffee, Frühstück oder andersrum, rumhängen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Tja, Pustekuchen.

Ich darf auf ein Seminar in die Schweiz. Yeah! St. Gallen! Rock! ESG for Support Positions. That’s me, my dear! So, aber wo war das gleich? Süden, ok, verstandne. Wie komm ich da hin? Was, Bahnstreik…? WIE komme ich da hin? Fliegen??? Na super, bester Einstieg ever…

Ok, also ich fliege zu einem Nachhaltigkeitsseminar. Fühlt sich erst einmal unpassend an und ich muß es mir erst einmal schönreden. Sage mir, wenn ich die dort gewonnenen Erkenntnisse umsetzen kann, beabsichtige ich einen deutlich größeren positiven Impact zu erzeugen als ich jetzt verursache. Dann geht’s erstmal wieder.

Und dann geht es los. Nachdem ich um 12.30 das Haus verlassen und mit Freunden auf Twitch einen 3-stündigen Spaß-Stream mitgemacht habe (Tresenlesen-Revival mit Poki, Anne und Gunnar mit Vorlesen und Musik), renne ich leicht hektisch fleckig zur U-Bahn, kriege auch die richtige, bekomme den einzigen Bus, der rechtzeitig zum Flughafen fährt, lasse mich dort dann vom Sicherheitspersonal ordentlich filzen und entspanne mich dann endlich am Gate mit einem lauwarmen Cappuccino in meinem Freshfields-Merch-Kaffeebecher.

Dann einsteigen, Stunde fliegen, dabei meine Nachbarin Daniela treffen, die gerade bei der Swiss anfängt. Leider sitzen wir nicht nebeneinander aber ich warte nach der Landung auf sie und wir schwatzen noch fix was weg und sie sagt mir noch den Weg zum Bahnhof.

Und es ist nachgerade unfassbar einfach, alles zu finden und zu machen. Ich laufe den Schildern nach, finde dort sofort einen Automaten, der mir problemlos eine Karte nach St. Gallen verkauft und dann finde ich sogar auf Anhieb das richtige Gleis. Total super alles so! Und es gibt Gepäcktrollis, die man auf die Rolltreppe rollen kann, die dann mitfahren. Sehr lässig.

Dann sitze ich im Zug und bewundere die Schaffnerin, die gefühlt 10 Minuten mit Engelsgeduld auf einen Schwarzfahrer einspricht, der ihr nachher sogar noch einen schönen Abend wünscht. Bei mir ist nichts zu beanstanden, da der Automat alles richtig gemacht hat. Bei der Gelegenheit spreche ich ihr meine Hochachtung aus.

Angekommen in St. Gallen suche ich nach einem Stadtplan an den Bushaltestellen. Finde ich zwar nicht, aber ein stark eingeschränkter Rollstuhlfahrer und ein Busfahrer weisen mir den Weg zum richtigen Bus (ich habe nämlich eine Mobility Card) und der Busfahrer fährt mich sogar bis vor die Haustür, da ich zu dem Zeitpunkt der letzte Passagier bin. Geht es besser?

Dann stehe ich vor dem Alumnihaus und klingele. Falsches Haus, soll noch mal 100 Meter auf den Campus. Mach ich. Werde freundlich um kurz vor 0.00 Uhr begrüßt. Ein freundlicher Student händigt mir meine Türkarte fürs Alumnihaus, Zimmer 213 aus. Türkarten kann ich. Also tapere ich zurück und gehe zuerst in die nette Bar/Cafeteria/Frühstücksdings und kucke mich um. Nehme mir gleich auch ein Schützengarten Edelspez mit nach oben, wo ich mich dann gleich häuslich niederlasse, natürlich nicht, ohne vorher eine wildfremde freundliche, vor der Tür rumstehende Frau zu grüßen und uns gegenseitig einen angenehmen Aufenthalt zu wünschen.

Das Zimmer ist warm und hat alles, was es braucht. Bett mit drei Sorten Kissen für jeden Schläfertyp, Bad mit Dusche, Schreibtisch, Schränke. Als erstes wird natürlich das WLAN eingerichtet (if trees gave off WiFi, we’d plant them like crazy. Too bad they only produce the oxygen we breathe) und nach Hause gemeldet, was ich lustiges gesehen habe. Dann die ersten Zeilen verfassen und versuchen das Handy zu verkoppeln, was vorerst kläglich versagt. Hoffentlich klappt das später mit der Kamera-SD-Karte…

Na gut. Dann mal genug für heute. Ich muß ins Bett. Morgen mehr 🙂

Liebe Grüße
Riklef

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