Es grüne die Alster

Es gibt so Ideen, mit denen rettet man zwar nicht die Welt, aber irgendwie drängt es einen doch, sie umzusetzen. So ging es mir von einer Weile mit meinen Schwimmgärten. Das Prinzip ist banal: Man nehme ein wasserdurchlässiges aber schwimmfähiges „Beet“,  fülle es mit Tonkügelchen, im Fachjargon „Blähton“ genannt, pflanze ein paar Blumen rein und setze es aufs Wasser. Das Wasser steigt über die Tonkügelchen nach oben, die Wurzeln der Blumen, der Erde entledigt, trinken vom kühlen Naß und blühen auf dem Teiche, was das Zeug hält. Hydrokultur ohne selbst zu gießen.

Gedacht – gebaut. Dafür sogar für stolze 10,-€ einen alten Rettungsring käuflich erworben, Brett drunter geschraubt, Kiste rein, Blähton mit Blumen rein und ab auf die Alster. Natürlich war eine Art Anker dran, damit der gute Schwimmgarten nicht abhaute. Hatte sogar ein kleines Logo gebastelt und in eine kleine Fahne verschweißt. Später kam dann wohl die Wasserschutzpolizei und hat ihn einkassiert, aber bis dahin ist er einige Wochen dort herumgedümpelt.

Nun kommt ja der Frühling wieder und ich überlege, ob dies an unauffälliger Stelle wiederholt werden sollte. Alternativ könnte ich auch Schwimmgärten verkaufen, sollte ich?

 

 

PilzPilzPilz

Pilze für zu Haus

Vor einiger Zeit sah ich auf Youtube einen TED-Talk von Gunter Pauli , in dem ich von der relativ einfachen Möglichkeit hörte, Pilze auf Kaffeesatz zu züchten. Das klang mir phantastisch und ich wollte es unbedingt ausprobieren, denn eigentlich bin ich in der Stadt schlecht aufgehoben. Am liebsten wäre ich Selbstversorger, doch das geht im 3. Stock in Uhlenhorst halt nicht so einfach.  Daher fand ich die Idee, in kurzer Zeit Pilze zu züchten total spannend.

Gesagt, getan. Doch so einfach war es dann doch nicht. Nun aber, nach allerhand Recherche, Lesen und Video-Glotzen, klappen die Experimente besser und besser. Ich mußte feststellen, daß auch der gute Gunter Pauli in seiner Rede etwas vereinfacht hatte. (Sein Buch „Upcycling“ über eine neue Kreislaufwirtschaft liest sich dennoch sehr spannend.)

Nachdem ich in der Kita immer davon erzählt hatte und mich die Erzieher belustigt und interessiert immer wieder fragten, wächst bei mir zu Hause in verschiedenen Plastiktöpfen das Mycel (so etwa  das „Wurzelgeflecht“) von Kräuterseitlingen. Wenn man es irgendwann aufhört zu füttern, indem man keine Gemüsereste oder Kaffeesatz draufwirft, beginnen langsam die Pilze daraus hervorzuschießen. Erst ganz klein, dann wachsen sie in irrwitzigem Tempo. Nach wenigen Tagen sind sie ganz da und man nimmt sie ab. Wenn die Wachsgrundlage (man spricht dabei vom Substrat) aufgebraucht ist, kann es auf den Kompost und ist dort wertvolles Material.

Wie erwähnt, hatte ich mit Kaffeesatz auf einer Grundlage von Pappe angefangen und bin jetzt soweit, daß mein Eimerchen voll ist und ich immer wieder etwas abnehme, um neue Substrate auszuprobieren. Derzeit bin ich bei Möhrenresten und Dinkelspelzen. Letzteres geht phantastisch schnell und ist nach zwei Tagen schon ordentlich verpilzt 🙂

Mal eine Frage an Euch: wer von Euch könnte sich vorstellen, zu Hause Speisepilze zu züchten, indem er seine Küchenreste darin verwertet?
Bitte schreibt es mir in die Kommentare.

Anbei ein paar Photos:

 

Ergänzung vom 28.04.2018

Natürlich läuft das Projekt weiter und weiter und ich  versuche fleißig die Pilze zu vermehren. Inzwischen gibt es mehrere Behälter mit Kräuterseitlingsmycel (dem „Wurzelgeflecht“ des Pilzes) und zwei neue, große Behälter mit Austernpilzen. Die mückern allerdings noch etwas rum. Die Kräuterjungs sind dagegen sehr kregel und wachsen fleißig vor sich hin.

Mittlerweile gab es auch schon Besuch von Schimmel, den ich aber einfach abgesammelt habe. Mal sehen, was da weiter passiert. In den großen Behälter mit Kräuterjungs hatte ich zwischenzeitlich anderes „Futter“ eingestreut, wie Tee oder Gemüse, aber das wollte da unten keiner so recht, außer dem Schimmel. Mal sehen, was sich da weiter tut.

Blower Test

Jackentrockner

Was tun, wenn man eine Idee hat und Einzelteile bei der Hand? Richtig, einfach machen.

Es ist Winter und bei Schnee oder Hamburger Schmuddelwetter komme ich oft mit nassen Regenklamotten zur Arbeit oder von der Arbeit nach Hause. Wenn dann die Heizung nicht läuft, weil es noch zu warm ist, kann man das Zeug letztlich nur über die Badewanne hängen und warten, bis sie wieder trocken sind. Das dauert lang. Dann zwischendurch wieder rausgehen, ist keine tolle Sache, denn man steckt sich in das nasse Zeug und trocken hält es auch nur mäßig.

Da ich ein großer Freund von Niedrigenergielösungen bin, habe ich also drei alte PC-Lüfter genommen und sie auf eine Halterung geschraubt. Dazu gab es dann 10 1,2V Monozellenakkus und ein Bettlaken als Vorhang.

Alles an einen Haken und ausprobiert. Klappt fein. Dauert natürlich auch etwas, aber es geht immerhin viel schneller, als die Jacke nur ins Bad zu hängen.

Als nächster Schritt wird das ganze auf einer Multiplexplatte angebracht, ggf. mit Trafo und Kabel (war ein externer Vorschlag), obwohl ich eine Aufladbarkeit per Fahrraddynamo ja immer noch hübsch fänd.

Tresenlesen – Yeah!

The Grand Return of The Tresenlesen 😀

Jeden dritten Mittwoch im Monat kehrt es zurück, das Tresenlesen. Jeden? Fast jeden. Aber immerhin so gut wie jeden und immer mit Geschichten und Musike in der bestmöglichen Verbindung, die sich das Universum jemals ausgedacht hat. Wirklich? Ja, wirklich.

Auch diesen Mittwoch waren wir in der Barbarabar auf dem Hamburger Berg und haben alles gegeben, Baumann, Bergmann und Pokinson sowie meine Wenigkeit.

Pünktlich eine Viertelstunde nach Beginn haben wir angefangen und hatten ein großartiges Publikum. Als erstes gab es Luftballons und Lackschreiber für die Gäste, die daraus tolle Luftköpfe gestaltet haben.

Dankenswerterweise fand ich im Lager noch eine Rolle Gaffa, die ich zur allgemeinen Erbauung reichlich einsetzte, sei es um Annes Flasche einen praktischen Flaschenhenkel zu verpassen oder um ihr Bier an andere Flaschen zu ketten und sie dann raten zu lassen, welches denn das rechte wäre (war nicht schwer, die anderen waren alle leer oder hatten einen Luftballonkopft drauf).

Ich versuchte dem Publikum etwas Kultur angedeien zu lassen (Lyrik, Rilke…) fiel aber bald davon ab (Lyrik, „Der Herr von Prunzelschütz„) und landete schließlich wieder bei feiner Neuzeitbellettristik (Horst Evers 😀 ). Gleichauf gab es die bestmögliche Begleitung der Welt, die mit einem Lied aus dem Straßenbau begann („Gordo“).

Kurzum, es fing fulminant an und endete gegen Mitternacht mit vielen fröhlichen Gesichtern. So soll es sein.

Wer diesesmal nicht dabei sein konnte, sollte sich den nächsten dritten Mittwoch des Monats gleich eintragen. Der kommt bestimmt und wir sind dann wieder dabei.

 

 

Tauschen und verschenken

Wider die Wegwerfgesellschaft

Ende des Jahres hat es mich gepackt und ich habe für Uhlenhorst ein Tauschhäuschen gebaut. Man kann jetzt dort Dinge abstellen, die man nicht mehr nutzt, die aber noch ordentlich sind. Und wer davon etwas mitnehmen will, kann das einfach tun. Schönes Spiel.

Es kann ja auch nicht sein, daß ständig alles weggeworfen wird. Klar, man kann sich die Mühe machen, es über eine Kleinanzeige zu verkaufen. Ist aber für viele aufwändig und wird dann nicht gemacht. Also kommt es weg.

Jetzt aber können meine Nachbarn ungehemmt ihr cooles, altes Zeug verschenken, was das Zeug hält.

Seit dem 12.12.2017 steht es jetzt da an der Ecke Uhlenhorster Weg, Overbekstraße und es läuft ganz vorzüglich. Jeden Tag kommen und gehen Dinge und wechseln den Besitzer. Viele positive Rückmeldungen, viele Gespräche vor dem Häuschen, viel schöne Interaktion. Bisher nur eine Beschwerde, weil Klamotten unordentlich da reingestopft waren, wonach jetzt keine Kleidung mehr abgelegt werden soll. Seitdem alles wieder ruhig.

Ich freue mich!

Luftige Notlösungen

Pakete packen

Was tun, wenn man was verschicken will, kein Packmaterial da ist und es schon zu spät was zu kaufen (oder man zu geizig).  Naja, man pustet halt 100 Luftballons auf und steckt den Verstärker dazwischen. Hält sicher phantastisch und wackelt kein Stück 😀


Experimente

Experimente

Algenzucht, Salat in hoher Dichte und Knoblauch in Seramis – alles unter LED Kunstlicht im Regal. Vieles wird versucht und manches trägt Früchte.  Ich habe mich schon oft gefragt, was man als Städter dagegen tun, daß im Winter Salat aus Spanien quer durch Europa gegurkt wird. Ein Versucht gerade ist, diesen Salat unter Kunstlicht selbst zu züchten und zwar auf möglichst engem Raum, wie gesehen in diesem Video: Superdichtes Salatbeet 

Ok, der Typ redet sehr viel, aber das Konzept besticht. Ob es auch in der Wohnung gelingt, wird sich bald zeigen. Die kleinen Stengelchen da links im Blumenkasten sind Rukolasprosse, die ich wohl vor  5 Tagen gepflanzt habe. Die in der Mitte des Kastens hatte ich vorgekeimt in einer Schale aber die anderen habe ich einfach als Saat in die Erde gestreut.

Daneben der kleine Stolz meiner Gerätesammlung: Ein Magnetrührer mit 15 Flächen. Darauf verschiedene Gläser mit Chlorella-Grünalgen. Läuft gerade nicht so gut. Der eigentliche Plan ist, aus Algen Öl zu produzieren, was dann zum Autofahren genutzt werden soll. Nicht meine Idee. Ich fände es aber sehr spannend herauszufinden, ob man diese Idee im kleinen Maßstab umsetzen könnte. Wenn „jeder“ es zu Hause machen könnte, wäre die Sache mit der internationalen Ölabhängigkeit vom Tisch.

In der Mitte ein Blumentopf mit Bäumchen und Knoblauchtrieb. Kaum besonderer Hintergrund. Hatte einen Topf auf dem Balkon mit Seramis und eine treibende Knoblauchzehe in der Küche. Wohin damit? In den Topf, unter das Kunstlicht. Seramis hat hier außerdem den Vorteil, daß es keine Staunässe gibt und der Knoblauch nicht wegfault.

Alles glänzt…

…so schön neu! Siehe da, Riklef hat seine Seite mal wieder neu angefaßt.

Nach langer Zeit habe ich mich daran gesetzt, meine verschiedenen Aktivitäten festzuhalten. Zum Einen dient es mir selbst, um mal zu sehen, was ich so die ganze Zeit treibe. Zum Anderen erhoffe ich mir einen mehr oder weniger regen Austausch zu diesen Themen, die mich offensichtlich ausreichend bewegen, um sie umzusetzen.

Die Themen, die ich immer wieder behandeln werde, sind Dinge wie Nachhaltigkeit im Alltag, Energieerzeugung, Nahrungsmittelerzeugung in der Großstadt, vorzugsweise in der eigenen Wohnung und noch allerhand mehr. Sicher wird sich noch das Eine und das Andere dazu gesellen.