Zimmergarten

Als Gartenmensch in einer Stadtwohnung ohne Garten hat man es schwer. Kein Fleckchen freie Erde, wo man Salat, Tomaten oder Bohnen hinpflanzen könnte, um sie später guter Dinge zu verputzen. Da muß man sich halt etwas einfallen lassen und in meinem Falle ist dies der Fensterbankgarten meines Zimmers.

Bei unserem Tauschhäuschen standen letztens ein paar Balkonblumenkästen. Die habe ich mitgenommen und vor der Zeit mit Erde befüllt und auf meine Fensterbank gepflanzt. Der Plan sieht vor, daß darin Rucola und Bataviasalat wachsen, die ich dann regelmäßig schneiden und essen werde. Mal sehen, wie weit das Grünzeug es schafft.

Der nächste Versuch besteht darin, schwimmende Bohnenpflanzen zu ziehen. Das Prinzip dahinter ist simpel. Zuerst bringe ich Mungobohnen zum Keimen. Das dauert einen bis zwei Tage.

Sobald dann die Bohnen ein Schwänzchen abspreizen, stecke ich sie in einen durchlöchterten Korken und setze sie ins Wasser, das ich aus meinem Aquarium genommen habe. Das ist von den Fischen fleißig gedüngt worden, was mir die Pflanzen nachher danken, indem sie kräftig wachsen. Und da sie mit den Wurzeln im Wasser hängen, brauchen sie weniger Kraft für die Wurzelbildung und wachsen schneller.

Der derzeit letzte Versuch gilt der Anzucht unter Kunstlicht. Hier habe ich, einmal in Erde und einmal in Seramis, Sonnenhut, Ringelblume und Breitwegerich gesät. Mal sehen, was davon aufgeht und wie es sich unter Kunstlicht macht. Da ich damit noch gänzlich keine Erfahrung habe, bin ich gespannt, wie es ausgeht.

Neben den Beetchen stehen noch ein Spitzkohl, der plötzlich wieder Wurzeln trieb und eine Pflanze, deren Blatt ich von Gran Canaria gemopst habe. Ich hoffe, ihnen tut das mehr an Licht gut.

Fensterbankgarten

Wenn man in der Stadt einen Hang zum Grünen und zum Pflanzen hat, stehen einem in aller Regel wenige Möglichkeiten zur Betätigung offen. Klar, es gibt Schrebergärten, die man pachten könnte oder mit Glück hat das Wohnhaus einen Garten. Ich habe jedoch nichts von beidem und muß mich mit dem Platz auf der Fensterbank bescheiden.

Das aber hat den Vorteil, daß, wenn man sich auf eine Pflanze geeinigt hat, diese auch schon viel früher als andere da draußen zu wachsen anfängt. Früh im Jahr habe ich also eine Tomatenpflanze keimen lassen und jetzt, Mitte April, wachsen schon die ersten kleinen Tomaten.

  

Bald stellen wir mal wieder alle Zimmer der Wohnung um und dann werde ich eine bessere Gartenecke einrichten. Darauf freue ich mich schon.

 

Nachtrag von letzter Woche (20.05. oder so)

Mittlerweile wachsen die Tomätchen schon ganz brav. Haben schon die ersten verputzt 🙂

   

 

Es grüne die Alster

Es gibt so Ideen, mit denen rettet man zwar nicht die Welt, aber irgendwie drängt es einen doch, sie umzusetzen. So ging es mir von einer Weile mit meinen Schwimmgärten. Das Prinzip ist banal: Man nehme ein wasserdurchlässiges aber schwimmfähiges „Beet“,  fülle es mit Tonkügelchen, im Fachjargon „Blähton“ genannt, pflanze ein paar Blumen rein und setze es aufs Wasser. Das Wasser steigt über die Tonkügelchen nach oben, die Wurzeln der Blumen, der Erde entledigt, trinken vom kühlen Naß und blühen auf dem Teiche, was das Zeug hält. Hydrokultur ohne selbst zu gießen.

Gedacht – gebaut. Dafür sogar für stolze 10,-€ einen alten Rettungsring käuflich erworben, Brett drunter geschraubt, Kiste rein, Blähton mit Blumen rein und ab auf die Alster. Natürlich war eine Art Anker dran, damit der gute Schwimmgarten nicht abhaute. Hatte sogar ein kleines Logo gebastelt und in eine kleine Fahne verschweißt. Später kam dann wohl die Wasserschutzpolizei und hat ihn einkassiert, aber bis dahin ist er einige Wochen dort herumgedümpelt.

Nun kommt ja der Frühling wieder und ich überlege, ob dies an unauffälliger Stelle wiederholt werden sollte. Alternativ könnte ich auch Schwimmgärten verkaufen, sollte ich?