Zimmergarten

Als Gartenmensch in einer Stadtwohnung ohne Garten hat man es schwer. Kein Fleckchen freie Erde, wo man Salat, Tomaten oder Bohnen hinpflanzen könnte, um sie später guter Dinge zu verputzen. Da muß man sich halt etwas einfallen lassen und in meinem Falle ist dies der Fensterbankgarten meines Zimmers.

Bei unserem Tauschhäuschen standen letztens ein paar Balkonblumenkästen. Die habe ich mitgenommen und vor der Zeit mit Erde befüllt und auf meine Fensterbank gepflanzt. Der Plan sieht vor, daß darin Rucola und Bataviasalat wachsen, die ich dann regelmäßig schneiden und essen werde. Mal sehen, wie weit das Grünzeug es schafft.

Der nächste Versuch besteht darin, schwimmende Bohnenpflanzen zu ziehen. Das Prinzip dahinter ist simpel. Zuerst bringe ich Mungobohnen zum Keimen. Das dauert einen bis zwei Tage.

Sobald dann die Bohnen ein Schwänzchen abspreizen, stecke ich sie in einen durchlöchterten Korken und setze sie ins Wasser, das ich aus meinem Aquarium genommen habe. Das ist von den Fischen fleißig gedüngt worden, was mir die Pflanzen nachher danken, indem sie kräftig wachsen. Und da sie mit den Wurzeln im Wasser hängen, brauchen sie weniger Kraft für die Wurzelbildung und wachsen schneller.

Der derzeit letzte Versuch gilt der Anzucht unter Kunstlicht. Hier habe ich, einmal in Erde und einmal in Seramis, Sonnenhut, Ringelblume und Breitwegerich gesät. Mal sehen, was davon aufgeht und wie es sich unter Kunstlicht macht. Da ich damit noch gänzlich keine Erfahrung habe, bin ich gespannt, wie es ausgeht.

Neben den Beetchen stehen noch ein Spitzkohl, der plötzlich wieder Wurzeln trieb und eine Pflanze, deren Blatt ich von Gran Canaria gemopst habe. Ich hoffe, ihnen tut das mehr an Licht gut.

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