Kursende und dann?

Wir wissen’s, nur die Wurst hat zwei. Eine Woche Kurs sind halt auch nur fünf Tage und Dank Flow sind die fix vorbei. Gestern war schon Freitag und nachdem ein Herr von einem Liechtensteiner Teil von Thyssen-Krupp, der uns als interessanterweise einziger gesiezt hat (Geschäftsführer…), Einsichten in die Automobilzuliefererindustrienachhaltigkeitsproblematik gegeben hat, dürfen wir nacheinander alle unsere Gruppenarbeiten präsentieren. Das tun wir dann auch und werden auch brav für unsere Versäumnisse gerupft. Zum Glück alles im geschützten Raum und mit Verbesserungsvorschlägen und mit einem zwinkernden Auge.

Danach geht es nur noch ums Wrap-up, was wir denn mitnehmen würden, was wir besonders gut gefunden hätten und was wir uns gewünscht hätten. Doch wir sind alle ausgesprochen zufrieden mit dem Seminar und nun auch noch sehr erleichtert, da so eine Präsentation ja doch immer etwas unruhig macht. Kathrin aus meiner Gruppe, die übrigens auch das Weiterbildungszentrum leitet, an dem wir hier alle gerade sind, hat die Gelegenheit genutzt, uns allen noch ein Glas vor Ort gesummten Honig zu schenken. Hat ein ehemaliger Prof der Uni hier von seinen Bienen zusammentragen lassen. Ich darf sogar noch eins für Lucy mitnehmen.

Dann sitzen wir noch ein wenig beieinander und fassen unsere informative Beute zusammen. Natürlich habe auch ich ein, zwei Ideen für zu Hause ausgedacht, die ich dort anwenden möchte, doch die kann ich hier noch nicht vom Turm blasen 🙂 Bevor jedoch alle auseinanderstieben, verlange ich ein Gruppenfoto mit allen zu machen. Zum Glück ist noch keiner weg und keiner weigert sich. Danach aber sind binnen kurzem leider alle los und so mache auch ich mich auf die Socken.

Ich bleibe noch einen weiteren Tag in der Stadt und habe mir dafür ein Air B’n’B gesucht (disruptive Innovation). Ich rolle nun mit meinem durch den Einkauf stark gewachsenen Gepäck bummelig runter in die Stadt. Mein Gastgeber betreibt einen Laden mit allerlei Ansichts- und Andenkenobjekten in der Bankgasse. Das suche ich erst einmal auf der offline-Landkarte und wandere dann darauf zu. Als ich ankomme, beschwätzen wir uns kurz und dann lasse ich zunächst meinen Rollkoffer bei ihm, da ich eben gerade noch an unserer Kursorganisatorin vorbeigelaufen bin. Die überfalle ich noch kurz bei ihrem Treffen mit ihrer Freundin, doch dann lasse ich sie lieber wieder in Ruhe. Möchte ja auch niemandem auf den Keks gehen.

Vor der Tür entdecke ich eine neue Umnutzung alter Telelfonzellen, nämlich als regensichere Kinderbespaßungsspielzelle. Sehr niedlich, aber schon abgeschlossen, ich kann also nicht mehr rein. Dann bummele ich noch etwas durch die Stadt, kaufe teure Kekse und finde in einem Buchladen noch hübsche Postkarten. Da ich ein notorisch altmodischer Postkartenschreiber bin, kaufe ich drei und brauche jetzt natürlich noch Briefmarken. Der Buchladner beschreibt mir also freundlich den Weg zur Hauptpoststelle und ich laufe los. In der Tat finde ich sie, doch brauche ich erst etwas, um zu bemerken, daß man hier eine Nummer ziehen muß, wie bei uns auf dem Amt. Dann aber geht es auch schnell und ich bekomme die benötigten Marken.

Da nun alles geschafft ist, eile ich zu meinem Gastgeber zurück, der jetzt seinen Laden schließt und dann mit mir im Schlepptau nach Hause geht. Ich zerre, langsam ermüdet von viel Tages, meinen Koffer hinter mir her und folge ihm berg- und trepp- immer weiter -auf. Dann kommen wir endlich an, der Weg war gar nicht weit, und ich falle nach kurzem Ankommen, direkt in Schlaf. Als ich wieder aufwache, möchte ich aber nicht unhöflich sein und geselle mich ins Wohnzimmer. Dort verfallen Felix (mein Gastgeber) und ich dann noch in lange und ausgiebige Diskussionen über Gott im allgemeinen und die Welt im speziellen, bis die Uhr fast eins zeigt. Dann schwächele ich erneut und ziehe mich zurück.

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